Die Zwerghirse Tef ist das wichtigste Grundnahrungsmittel für rund die Hälfte der über 100 Millionen Menschen in Äthiopien. Sie spielt damit eine zentrale Rolle für die Ernährungssicherheit des Landes. Weil es aber ausserhalb von Äthiopien kaum angepflanzt wird, wurde Tef von der internationalen Forschung lange vernachlässigt. Es gilt damit als «orphan crop», als verwaiste Pflanze.
Tef hat viele Vorteile: Es ist ein gesundes, proteinreiches und glutenfreies Nahrungsmittel. Die Zwerghirse kommt gut mit Dürre und Nässe zurecht. Sie gedeiht in Gebieten, die für Mais, Reis oder Weizen ungeeignet sind. Der Ernteertrag leidet aber empfindlich, weil Tef wegen seines langen, schwachen Stiels leicht umknickt. Regen und Wind können schnell einen beträchtlichen Schaden anrichten. Das Umknicken sowie die winzige Samengrösse erschweren zudem den Einsatz von Maschinen. Damit bleibt der Anbau sehr ineffizient.
Neue Sorten machen Gutes besser
Leiter des von der Syngenta Stiftung unterstützten Projekts an der Uni Bern ist der äthiopische Agronom und Molekularbiologe Dr. Zerihun Tadele. Seine Arbeitsgruppe hat Tef-Sorten mit kürzeren und stärkeren Stängeln entwickelt, die nicht so leicht umfallen. Die Pflanzen haben in Äthiopien mehrjährige Feldtests erfolgreich bestanden. Jetzt sollen die Kleinbauern mit den neuen Sorten und weiteren, die noch in der Entwicklung stehen, bessere Ernten erzielen.
Erfolgreiche Zusammenarbeit für die Ernährungssicherheit
Die Syngenta Stiftung für Nachhaltige Landwirtschaft unterstützt das Projekt bereits seit 2006. «Als ich damals auf sie zuging, hat die Stiftung die Probleme der Tef-Bauern sofort verstanden», berichtet Tadele. «Deswegen förderte sie unser Vorhaben.» Die bewährte Kooperation haben die Partner 2017 verlängert: Die Syngenta Stiftung stellt 2,75 Millionen Franken über weitere elf Jahre zur Verfügung.
«Das Tef-Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für schweizerisch-afrikanische Zusammenarbeit», sagt Stiftungsdirektor Dr. Simon Winter. «Es hat bereits grosse Fortschritte erzielt. Wir sind überzeugt, dass die Berner Forschung zu weiteren Ertragssteigerungen für Kleinbauern führen wird.»
Link:
http://www.ips.unibe.ch/research/tef/news/index_eng.html
Über die Stiftung:
Die Syngenta Stiftung für Nachhaltige Landwirtschaft (SFSA) hilft Kleinbauern in Entwicklungsländern, ihre Ernten und Einkommen zu verbessern. SFSA entstand 2001, um die landwirtschaftliche Arbeiten der Basler Vorgängerstiftungen fortzuführen. Sie erhält ihre Kernfinanzierung von Syngenta, arbeitet aber mit vielen Partnern zusammen. Die Stiftung ist unabhängig und fokussiert auf Projekte, die ausserhalb der Geschäftsbereiche von Syngenta liegen.
www.syngentafoundation.org