2006 rief die UNO die Prinzipien für verantwortliches Investieren ins Leben. Das Anlagevolumen, das nach diesen Richtlinien verwaltet wird, hat sich seither von etwa sechs auf über 60 Billionen US-Dollar vervielfacht. Doch während nachhaltiges Investieren für institutionelle Anleger ein zentrales Thema ist, sind private Anleger nach wie vor zurückhaltend. Die LGT hat sich deshalb das Ziel gesetzt, den Anteil nachhaltiger Anlagen in den Portfolios ihrer Kunden zu erhöhen.
Transparenz schaffen
Während institutionelle Anleger das Know-how und die Datenbanken spezialisierter Anbieter und Ratingagenturen nutzen können, ist es für Privatanleger schwierig, Zugang zu verlässlichen Nachhaltigkeitsinformationen zu erhalten. Privatkunden wissen oft nicht, wie umwelt- und sozialverträglich eine Anlage tatsächlich ist. Das wirkt sich auf ihr Anlageverhalten aus. So zeigt eine Studie des Schweizerischen Instituts für Finanzausbildung: 70 Prozent der Befragten würden nachhaltiger investieren, wenn sie besser informiert wären. «Mehr Transparenz ist deshalb ein effektiver Weg, um Privatanleger zu motivieren, ihr Portfolio sozialer und ökologischer auszurichten», sagt Andrea Ferch. Sie ist verantwortlich für nachhaltiges Investieren im LGT Private Banking.
Der Transparenzgedanke stand sodann auch im Zentrum, als die LGT 2017 das «LGT Sustainability Rating» einführte. Ähnlich wie das Energielabel zum Beispiel auf Kühlschränken über deren Energieeffizienz informiert, zeigt das Rating einfach und schnell die Nachhaltigkeit einzelner Aktien, Anleihen, Fonds oder ganzer Portfolios auf. Anhand einer Skala von einem bis fünf Sternen sehen Anleger sofort, wie nachhaltig sie investiert sind. Sie erhalten transparente und leicht verständliche Informationen, die es ihnen ermöglichen, ihr Portfolio nachhaltiger auszurichten.
ESG-Kriterien als Bemessungsgrundlage
Das «LGT Sustainability Rating» basiert auf dem LGT ESG-Cockpit. Das Analysetool bewertet die Nachhaltigkeit von Unternehmen und Ländern auf Basis der sogenannten ESG-Kriterien, welche sich international etabliert haben. Das Kürzel steht für Environment, Social und Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Zur Bewertung von mehr als 6500 börsenkotierten Unternehmen, knapp 200 Ländern sowie etwa 150 supranationalen Organisationen nutzt das LGT ESG-Cockpit nachhaltigkeitsrelevante Rohdaten von Datenlieferanten. Abhängig von der Branchenzugehörigkeit der Unternehmen werden unterschiedliche Kriteriensets angewendet, um zu gewährleisten, dass die jeweils relevanten Aspekte in die Analyse einfliessen. Die LGT arbeitet bereits seit 2009 mit dem ESG-Cockpit. Das «LGT Sustainability Rating» macht dieses Know-how und die langjährige Erfahrung aus der Beratung von institutionellen Kunden auch den Privatkunden zugänglich.
Nachhaltige Anlagefonds
Einerseits schafft die LGT mit dem «LGT Sustainability Rating» Transparenz und Orientierungshilfe. Andererseits bietet sie seit 2009 nachhaltige Anlagefonds und seit 2019 auch aktiv verwaltete Vermögensverwaltungslösungen mit Fokus Nachhaltigkeit an. Ziel ist es, eine positive Wirkung für Mensch und Umwelt mit einer langfristigen finanziellen Wertschöpfung zu verbinden. Deshalb fokussieren die Portfoliomanager auf Titel, die gemäss «LGT Sustainability Rating» vier bis fünf Sterne aufweisen. Firmen mit umstrittenen Produkten und Praktiken sind hingegen ausgeschlossen. So wird beispielsweise nicht in Unternehmen investiert, die am Geschäft mit Waffen, Kohleenergie oder Tabak beteiligt sind. Auch Firmen, die durch schwere Korruptionsfälle aufgefallen sind oder Menschen- und Arbeitsrechte missachteten, werden bei den Anlageentscheiden nicht berücksichtigt. Vielmehr wählen die Nachhaltigkeitsspezialisten der LGT Wertpapiere von Unternehmen, Organisationen und Ländern aus, die sich in Bezug auf ökologische und soziale Kriterien sowie ihre Unternehmensführung auszeichnen und eine langfristige finanzielle Wertschöpfung erzielen. So können Anleger zur Lösung sozialer und ökologischer Probleme beitragen, ohne auf marktkonforme Renditen verzichten zu müssen. Andrea Ferch erklärt: «Schon seit vielen Jahren wird in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen, dass nachhaltige Anlagen gleich hohe und teilweise sogar höhere Renditen ausweisen als vergleichbare herkömmliche Anlagen.»
Links:
Interview mit Andrea Ferch, Verantwortliche für nachhaltige Anlagen im Private Banking der LGT: Wie Anleger die soziale und ökologische Transformation der Wirtschaft unterstützen können: https://www.lgt.com/de/magnet/anlagestrategien/als-anleger-hat-man-einen-grossen-hebel/
Broschüre Nachhaltig Anlegen: https://www.lgt.com/shared/.content/publikationen/bankdienstleistungen/Broschuere_Nachhaltig_Anlegen_de.pdf
LGT Nachhaltigkeitsbericht 2017-1018: https://www.lgt.com/shared/.content/publikationen/geschaeftsberichte/Nachhaltigkeitsbericht_2017_18_de.pdf