Auf der ganzen Welt gehen Schülerinnen und Schüler auf die Strasse. Hundertausende Jugendliche protestieren für drastische Massnahmen gegen die Erderwärmung. Denn der Klimawandel ist ein ernstzunehmendes Problem. Genauso wie die Überfischung und Verschmutzung der Weltmeere, der Terrorismus, die steigende Zahl der Kriegstoten im Zuge des syrischen Bürgerkrieges oder die humanitäre Katastrophe im Jemen. Tatsächlich gibt es auf der Welt viele Brandherde zu bekämpfen und Probleme zu lösen. Der Schlüssel zur Lösung dieser globalen Herausforderungen ist ein gemeinsames Problemverständnis und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. In diesem Bestreben verabschiedete die UNO im Jahr 2015 die «Agenda 2030» mit 17 Nachhaltigkeitszielen.
Ziel 1: Keine Armut
Das erste Ziel der «Agenda 2030» sagt der Armut in allen ihren Formen den Kampf an. Seit 1990 wurde die Rate der extremen Armut zwar um zwei Drittel reduziert. Trotzdem fallen nach wie vor rund 800 Millionen Menschen in diese Kategorie. Neben dem Aufbau von sozialen Sicherungssystemen können konkrete Projekte wie z. B. der Bau von Bewässerungssystemen die Situation von Betroffenen nachhaltig verbessern.
Ziel 2: Kein Hunger
Das zweite Ziel hängt eng mit dem ersten zusammen. Denn die 800 Millionen Armen sind auch diejenigen, die Hunger leiden. Mit einer nachhaltigen Landwirtschaft sollen der Hunger bekämpft und die Versorgung aller Menschen mit Nahrungsmitteln sichergestellt werden.
Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen
39,9 Millionen Menschen leben mit HIV. Rund 200 Millionen erkranken jährlich an Malaria. Noch heute sterben Menschen an vermeidbaren Krankheiten, darunter auch viele Kinder. Das dritte Ziel verlangt ein gesundes Leben und das Wohlergehen aller Menschen jeden Alters. Dafür sollen die Gesundheitssysteme in armen Ländern ausgebaut werden.
Ziel 4: Hochwertige Bildung
Das vierte Ziel für nachhaltige Entwicklung fokussiert auf die Bildung. 61 Millionen Kinder im Primarschulalter gehen nicht zur Schule. Die UNO setzt sich dafür ein, dass alle Mädchen und Jungen die Schule besuchen können. Zudem fördert sie die Möglichkeit zum lebenslangen Lernen.
Ziel 5: Geschlechtergleichheit
Noch sind Frauen und Männer vielerorts nicht gleichgestellt. So werden beispielsweise jedes Jahr zwölf Millionen minderjährige Mädchen verheiratet. Das fünfte Ziel der «Agenda 2030» will Frauen und Mädchen zu Chancengleichheit in allen Lebensbereichen verhelfen.
Ziel 6: Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen
Das sechste Ziel strebt die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und eine Sanitärversorgung für alle an. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu hygienischen sanitären Anlagen ist fundamental für die Gesundheit.
Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie
1,6 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Elektrizität. Das siebte Ziel will in armen Ländern eine stabile Energieversorgung gewährleisten und den globalen Energieverbrauch umweltfreundlicher gestalten. Dazu soll insgesamt weniger, aber dafür erneuerbare Energie genutzt werden.
Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Das achte Ziel für eine nachhaltige Entwicklung fördert dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle. Denn weltweit haben über 200 Millionen Menschen keine Arbeit.
Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
Ohne Infrastruktur keine Wirtschaft – und fehlende Wirtschaft bedeutet Armut. Deshalb zielt die «Agenda 2030» darauf ab, vor allem ländliche, ärmere Gebiete in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Ein wichtiger Aspekt sind ausgebaute Transportsysteme.
Ziel 10: Weniger Ungleichheit
42 Reiche besitzen so viel wie 3,7 Milliarden Arme. Mit dem zehnten Ziel will die UNO die wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in und zwischen Ländern verringern.
Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
Vor allem in den Städten und Metropolen wächst die Bevölkerung stetig. Bereits heute lebt über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten und verbraucht drei Viertel der globalen Ressourcen. Das elfte Ziel der «Agenda 2030» verfolgt deshalb eine Verbesserung der Lebensumstände in den Städten. Sie sollen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestaltet werden. Smart Cities sind gefragt.
Ziel 12: Verantwortungsvoller Konsum und Produktion
Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Viele achten nicht darauf, wo die Produkte herkommen. Schweizerinnen und Schweizer werfen jedes Jahr zwei Millionen Tonnen Lebensmittel weg, weltweit sind es gar 1,3 Milliarden Tonnen. Die «Agenda 2030» setzt sich faire Produktion und nachhaltigen Konsum zum Ziel.
Ziel 13: Massnahmen zum Klimaschutz
Das Polareis schmilzt. Der Meeresspiegel wird in den nächsten Jahren um einen Meter ansteigen. Es besteht kein Zweifel, dass der Klimawandel mit den Treibhausgasen, die von den Menschen in die Atmosphäre abgegeben werden, zusammenhängt. Ziel 13 fordert alle Länder auf, umgehend Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen zu ergreifen.
Ziel 14: Leben unter Wasser
Ozeane und Meere machen den grössten Teil des Planeten Erde aus und bieten Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Verschmutzungen durch Plastik oder Öl schaden ihnen. Heute isst jede Person im Durchschnitt 29,2 Kilogramm Fisch pro Jahr. Das ist doppelt so viel wie noch vor 50 Jahren. Die «Agenda 2030» nimmt sich dieses Problems an und kämpft für den Schutz von Ozeanen, Meeren und Meeresressourcen.
Ziel 15: Leben an Land
Das 15. Ziel verfolgt den Schutz von Boden, Wäldern und Ökosystemen an Land. Es will dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen.
Ziel 16: Frieden, Gleichheit und starke Institutionen
Mitte 2018 waren 68,8 Millionen Menschen auf der Flucht. Ziel 16 der «Agenda 2030» ist Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen auf der Erde. Dafür müssen überall verantwortungsbewusste Institutionen geschaffen und allen Menschen der Zugang zur Justiz ermöglicht werden.
Ziel 17: Partnerschaften zu Erreichung der Ziele
Das letzte Ziel der «Agenda 2030» fordert zu globaler Zusammenarbeit auf. Die Lösung der Herausforderungen unserer Welt liegt nämlich nicht in der Hand eines einzelnen Staates. Globale Lösungen sind gefragt. Die Länder müssen sich gemeinsam für eine nachhaltige Welt einsetzen.
Die Ziele werden im Rahmen dieser Website in einer Serie vorgestellt. Gleichzeitig sollen anhand von statistischen Daten auch die Fortschritte nachgezeichnet werden, die weltweit zur Erreichung der Ziele bereits gemacht wurden.