Roche

Lieferanten in die Pflicht nehmen

Die Lieferkette des Pharma- und Diagnostikaunternehmens Roche hat ein oberstes Ziel: Die ununterbrochene Belieferung der Patientinnen und Patienten mit Medikamenten und Tests. Das heisst der Einkauf von Roche hat eine sehr wichtige Aufgabe. Er muss die Lieferkette in Zusammenarbeit mit den Lieferanten konstant überwachen und allfällige Risiken durch geeignete Massnahmen reduzieren.

Bei der Überwachung der Risiken der Lieferkette geht es indes nicht nur um Lieferengpässe. Alle Roche-Konzerngesellschaften sind unter anderem auch aufgefordert, Menschenrechtsaspekte in ihre regelmässige Risikobewertung einzubeziehen, denn Roche hat sich verpflichtet, die Menschenrechte zu respektieren. Das Unternehmen unterstützt die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte. Das Gleiche wird auch von den Lieferanten von Roche erwartet.

2017 wurde eine funktionsübergreifende Task Force für Menschenrechte gegründet. Sie hat Instrumente und Prozesse entwickelt, damit Menschenrechtsrisiken erkannt und allenfalls gesenkt werden können. Die Sorgfaltsprüfungen von Roche mit Blick auf Menschenrechtsrisiken hören nicht bei den Lieferanten auf. Auch die Lieferanten der Lieferanten – das heisst die Lieferanten zweiten Grades (Sublieferanten) – hat Roche im Fokus. Im Jahr 2017 hat Roche in Zusammenarbeit mit den Lieferanten 300 Sublieferanten mit hohem Risiko identifiziert. Die Lieferanten haben Roche bestätigt, dass für diese Sublieferanten Risikobegrenzungspläne implementiert wurden. Roche stellt fest, dass die Schwierigkeit der Kontrolle steigt, je weiter entfernt die Lieferanten vom Unternehmen sind. Bei Lieferanten dritten Grades (Lieferanten der Lieferanten der Lieferanten) nimmt die Transparenz weiter ab und das Risiko nimmt zu, insbesondere wenn es um Rohstoffe landwirtschaftlicher Produkte aus Ländern geht, die im Index für modernen Sklavenhandel an oberer Stelle stehen. 

2018 hat Roche die Zusammenarbeit mit den geschäftskritischen Lieferanten fortgesetzt, um systematisch die kritischen Lieferanten zweiten Grades zu identifizieren. Diese Risikobeurteilung beinhaltet auch Menschenrechte. 

Um die Anforderungen von Roche durchzusetzen, werden Lieferanten regelmässig mit Hilfe von spezialisierten Prüfunternehmen besucht. Es wurden zahlreiche Auffälligkeiten festgestellt. 2017 wurden 156 solcher Bestätigungsbesuche durchgeführt. 2018 waren es 126, und es gab 100 Befunde im Bereich Arbeitsbedingungen und Menschenrechte. Es gab keine Anzeichen von Kinderarbeit oder moderner Sklaverei. Die Beanstandungen betrafen den Bereich Arbeit. Es handelte sich um übermässige Überstunden, unangemessene Bezahlung von Überstunden, unzureichende Ruhetage oder die unzureichende Auszahlung von Sozialleistungen. Die Behebung der Befunde wurde und wird durch Folgeaudits geprüft. Die weitaus meisten Lieferanten kooperieren bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Für 2017 schreibt Roche: «Wir haben die Geschäftsbeziehungen zu fünf Lieferanten eingestellt, weil diese trotz Unterstützung unsererseits nicht in der Lage bzw. nicht willens waren, die festgestellten Befunde zu beheben.» 2018 wurden zwei Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten aus den gleichen Gründen eingestellt.

In Verträgen mit Lieferanten integriert Roche heute auch Menschenrechtsaspekte. So will das Unternehmen sicherstellen, dass die Lieferanten die Risiken ihrer eigenen Lieferanten noch besser beobachten und reduzieren. Sie sollen für höhere Transparenz sorgen und mithelfen, Risiken zu minimieren.

Verträge, Lieferkette, Lieferanten, Menschenrechte

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